Starkwindtraining auf der J/70 – 25 Knoten + auf dem Bodensee

J/70 im Vollgltisch ohne Gennaker - Speedrausch pur! | POLAAR Schweizer Segelschule Bodensee

Am 5. Oktober zeigte sich der Bodensee von seiner herbstlich wilden Seite. Ein kräftiger Westwind bescherte herrliche Segelbedingungen. Typisch für die Jahreszeit hatten Janic, Daniela und Jürg den See praktisch für sich alleine – Bahn frei für Speedfahrten unter Gennaker!

Die Bedingungen waren anspruchsvoll: Der Wind war extrem böig, und kleine Unachtsamkeiten führten zu zwei heftigen Knock-Downs unter Gennaker. Die erfahrene Crew nahm’s gelassen und nutzte die Gelegenheit, die Grenzen des Bootes und der eigenen Fähigkeiten auszuloten.

Die rund acht Seemeilen ans deutsche Ufer schienen viel zu kurz. Inzwischen türmten sich für den Bodensee ungewöhnlich hohe Wellen auf und boten auf dem Rückweg fordernde Trainingsbedingungen beim Aufkreuzen in bewegter See.

Auch die erwartete Sturmbö mit bis zu 48 Knoten (Beaufort 9) blieb nicht aus – eine eindrückliche Erfahrung, wie gewaltige Windkräfte das Boot an seine Grenzen führen und trozdem dank geübtem Bootshandling und Teamarbeit beherrschbar bleibt.

Fazit

Ein Tag wie gemacht für Seglerinnen und Segler mit Leidenschaft für Starkwind: intensive Trainingsbedingungen und pure Segelfreude auf der J/70.

Wer solche Bedingungen gezielt trainieren will, findet in der POLAAR Segelausbildung die passende Herausforderung.

Blow-Through – die geniale Art, auf der J/70 zu Halsen

POLAAR Schweizer Segelschule - die J/70 Hart am Wind.

Wenn der Wind stärker wird und das Vorsegel trotz Gennaker auf räumlichen Kursen stehen bleibt, ist die Blow-Through-Halse ein geniales und fast spielerisches Manöver, um schnell und mit minimalen Geschwindigkeitsverlust auf den anderen Bug zu kommen.

Am 16.09.25 sind Daniela und Mike mit Jürg aufs Wasser, um das Manöver bei idealen 12 – 16kn zu üben.

Hast Du Lust, das Segeln unter Gennaker und die Blow-Through Halse selber zu erlernen? Informiere Dich auf über die POLAAR Segelausbildung. Wir sind noch bis Ende November auf dem Wasser.

Ein Segeltag für die Geschichtsbücher – Starkwindtraining vom 08. Juni 2025

POLAAR | Schweizer Segelschule - J/70 mit 16.5 Knoten auf Downwind-Kurs auf dem Bodensee - Starkwindtraining vom 08.06.2025

Der Sonntag begann mit einer aussergewöhnlichen Wetterprognose: Westwind am Bodensee mit 15 bis 25 Knoten (mässige Brise Bft 4 bis starker Wind Bft 6) – den ganzen Tag über. Für Mike und mich war klar: Heute wollen wir die Grenzen der J/70 unserer Segelschule ausloten.

Bei moderatem Wind liefen wir unter Segeln aus dem Hafen Steinach aus. Nach einem kurzen Holeschlag hissten wir vor Arbon den Gennaker – der Bodensee zeigte sich von seiner schönsten Seite: 15 bis 20 Knoten Wind und noch glattes Wasser unter dem Schweizer Ufer. Mit den ersten einkommenden Böen über 20kn beschleunigte die J/70 wie ein übermotorisiertes Rennboot: von 10 auf 16.5 Knoten in..3sek? Mike und ich verfielen in einen wahren Speed-Rausch.

Der Wind frischte weiter auf und war extrem böig. Mit den einfallenden Böen von +10kn drehte der scheinbare Wind jeweils schlagartig. Die J/70 reagierte sensibel auf die damit verbundenen Lastwechsel. Und mit nur zwei Personen an Bord war die Beobachtung der Böen nach Luv schwierig. Ein kleiner Fehler, ein Moment der Unachtsamkeit – und schon lagen wir im Knockdown. Zum Glück waren diese Böen nur von kurzer Dauer, so dass sich die J/70 auch ohne Bergen des Gennaker wieder schnell aufrichtete.

Auf der Rückfahrt Richtung Steinach zeigte der See seine volle Kraft. Der Wind frischte auf: 25 Knoten… 30 Knoten (steifer Wind, Bft 7)…Es blieb nur noch abzufallen und ohne Gennaker in Vollglitsch Richtung Altenrhein abzuwettern. Dann kam die Monsterböe – 45 Knoten zeigte der Windmesser (Sturm, Bft 9)! Die inzwischen stehende See war brutal. Steile, geschätzte 2m hohe Wellenberge rollten gegen unsere kleine und für diese Bedingungen viel zu leichte J.
Legerwall vor Altenrhein – und der Kampf begann. Mit einer schwer erkämpften Wende konnten wir uns schliesslich befreien. Der Kreuzkurs gegen die stehende Welle war krass. Wir stürzten förmlich in die sich auftuenden Wellentäler. Eine gefühlte Ewigkeit dauerte die Rückfahrt gegen den Sturm. Aber irgendwann liess der Wind nach. Erschöpft, durchnässt, aber glücklich liefen wir wieder im Hafen Steinach ein.

Fazit

Die J/70 ist ein Traum bei 15–20 Knoten Wind. Ab 25 kn fliegt sie – ab 30 kn wird’s kritisch. Und ab 40 kn wird’s zum Überlebenskampf. Ein Trainingstag, der uns alles abverlangt hat – aber auch unvergesslich bleibt.

Anspruchsvolles Regatta-Training auf der J/70 – 21. Mai 2025

mit Jürg, Daniela, Gian und René

Am 21. Mai 2025 trat unser POLAAR Regatta-Team zu einem weiteren Regatta-Training auf dem Bodensee an. Mit erneuter Teilnahme an der Mittwochs-Regatta des Segelclubs Rietli (SCR) – diesmal unter besonders anspruchsvollen Bedingungen.

Herausforderung: Wetterfronten, Regen, drehende Böen

Das Wetter stellte Crew und Material auf die Probe. Mehrere Wetterfronten zogen mit Regen und stark drehenden, böigen Winden bis 18 Knoten über den Bodensee.

Regatta: Schwächen bei Manövern trotz Einsatz

Unsere J/70 bewährte sich einmal mehr: absolut souverän auf dem Ruder, direkt, laufstabil und stets kontrollierbar – selbst bei viel Wind, Welle und starker Krängung! Doch bei der Crew machten sich Erfahrungsdefizite bemerkbar. Die mangelnde Praxis auf der J/70 war spürbar: zu unpräzise Wenden, zu wenig dynamisches Arbeiten mit dem Grosssegel an der Kreuz, sowie ein zu zögerliches Setzen des Gennakers kosteten wertvolle Zeit.

Sowohl an der Kreuz als auch auf den Downwind-Kursen lief uns die sonst so überzeugende J/70 zeitweise aus dem Ruder – ein klarer Hinweis, dass wir an Timing und Abstimmung zwischen Trimmer und Steuermann / -frau arbeiten müssen.

Trotz allem gab es auch Lichtblicke: Die Gennaker-Bergemanöver – inklusive Kiwi-Drop – klappten dank Daniela und Gian hervorragend. Ein grosses Dankeschön auch an unseren Neuzugang René für seinen motivierten Einsatz an Bord!

Ergebnis: Platz 6 – trotzdem Gesamtrang 3 verteidig

Im zweiten Rennen der Serie reichte es nur für Platz 6. Dennoch: In der Gesamtwertung liegen wir weiterhin auf einem starken 3. Rang – und haben wichtige Lektionen mitgenommen.

Was wir gelernt haben

  • Wendemanöver trainieren: Bei viel Wind sind präzise und schnelle Wenden entscheidend.
  • Gennaker-Handling: Das Setzen des Gennakers muss unter allen Bedingungen sitzen – insbesondere bei kurzen Bahnen.
  • Trimmen unter Druck: Nur wer permanent und präzise trimmt ist schnell.
  • Erfahrung zählt: Neue Crewmitglieder bringen frischen Wind – brauchen aber Eingewöhnung.

Mach mit: Regatta-Luft schnuppern!

Du willst selbst ins Regatta-Segeln einsteigen? Dann mach mit bei unseren Regattatrainings auf der J/70 oder Grand Surprise auf dem Bodensee! Egal ob Regatta- Einsteiger:in oder erfahrene:r Segler:in – bei uns lernst du, wie Wettkampfsegeln funktioniert.

Hier findest Du alle Infos und Termine unserer Regatta-Trainings.

Veranstalter SCR Segelclub Rietli
Ergebnisse (manage2sail.com)

Glitsch in den Frühling

Segeln mit Wind bis zu 25kn gehört auf dem Bodensee nicht zum Alltag. Und trotzdem gibt es sie immer wieder. Diese herrlichen Tage, an denen einfach alles stimmt. Ideale Bedingungen für einen Segelkurs, einen Gennakerkurs oder einfach für den adrenalingeladene Segelspass! Ganz besonders auf der J/70. Zumindest solange Steuermänner und -frauen konzentriert bleiben. Sonst passiert es ihnen wie uns…und die J legt sich flach aufs Wasser…und nasse Füsse bei 8° Wassertemperatur ist definitiv nicht erstrebenswert. Aber die J/70 ist ja sooo gutmütig und verzeiht schlussendlich auch solche Fehler.

Und wann bist DU dabei?

Frühlingsglitsch mit der J/70

Singlehanded im Wüstensturm (30kn+)

Ein Tief mit Zentrum westlich der Britischen Inseln hatte sich ungewöhnlich weit nach Süden ausgedehnt. Der entstandene Trog in Nordafrika mit starken Winden wirbelte Unmengen von Saharastaub auf, welcher mit der südlichen Strömung über die Alpen geführt wurde. Eine Ausgeprägte Föhnlage für den Bodensee also, die uns über die Ostertage nicht nur ordentlich Wind sondern auch eine bedrohlich trübe Atmosphäre bescherte….geradezu mystisch! Wind hatte es zum Segeln eher mehr als genug. Gerade, wenn Einhandsegeln angesagt ist. Auch wenn es nach Beaufortskala mit Bf 7 gerade mal ein „steifer Wind“ war.

Bodenwetterkarte, Quelle: Meteo Schweiz